Mauersegler- Nisthilfen am neuen Kindergartengebäude

Gerne kam der Heimat- und Verschönerungsverein der Bitte des städtischen Bauhofes nach, Nisthilfen für Mauersegler für den neuen Kindergarten in Oberachern zu fertigen. Herr Basler vom Bauhof stellte Baupläne zur Verfügung. Nach diesen baute Bernhard Keller die Unterkünfte. So lange das Gerüst an der Baustelle des Kindergartens steht, können nun die Nisthilfen leicht montiert werden. Da Mauersegler in Kolonien leben, wurden mehrere Vogelwohnungen hergestellt. Auch wurden verschließbare Öffnungen zur späteren Reinigung an die Kästen angebracht.

Oberbürgermeister Klaus Muttach ließ es sich nicht nehmen bei der Übergabe der Unterkünfte beizuwohnen. Er dankte Bernhard Keller für seine erbrachte Arbeit. Da sich wenige Leser unter dem Vogel Mauersegler etwas vorstellen können möchte der HVO ein wenig Aufklärungsarbeit leisten.

Der Mauersegler ist ein Zugvogel, der im südlichen Afrika überwintert. Er trifft Ende April bis Anfang Mai bei uns ein und wird oft mit der Schwalbe verwechselt. Als Langstreckenzieher verlässt er uns bereits Ende Juli bis Anfang August wieder, um in Afrika zu überwintern. Während dieser 9 Monate halten sich Mauersegler ausschließlich in der Luft auf und schlafen auch in der Luft. Nur in der kurzen Zeit bei uns fliegen sie ihre Nistplätze an. Als typische Höhlenbrüter nisten Mauersegler in Hohlräumen an Gebäuden. Früher wurden von Mauerseglern bei uns noch Baumhöhlen alter Baumriesen genutzt. Solche baumbrütenden Kolonien gibt es jedoch nur noch sehr vereinzelt, da es kaum noch uralte Naturwälder bei uns gibt. Daher haben sich die Tiere seit Jahrhunderten Ersatznistplätze an Gebäuden gesucht und sich an diese gewöhnt.

Die extrem standorttreuen Vögel kehren jedes Jahr an die gleichen Nistplätze zurück; diese Tiere leben bis zu 16 und mehr Jahre. Nistmaterial wie Grashalme und Spinnweben wird in der Luft gesammelt und in der Nisthöhle mit Speichel zu einer flachen Nestmulde verklebt. Von außen sind nur selten Hinweise auf Nester zu entdecken!