HVO-Vorständeweg Dichmüllerweg
Der Heimat- und Verschönerungsverein Oberachern kann im kommenden Jahr auf 95 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. Im Vorfeld dieses „kleinen“ Jubiläums hat sich der Verein vorgenommen, die bisherigen Waldwege, die an frühere Vereinsvorsitzende erinnern – der „Wilhelm-Müller-Weg“ und der „Kullmannweg“ – um die der anderen früheren Vorstände zu ergänzen und miteinander zu verbinden. Anlässlich der Markierung des „Vorständewegs“ werden während der Verwirklichung des jüngsten HVO-Projekts die einzelnen Vorsitzenden in einer kleinen Serie vorgestellt.
Vereinsgründer und der erste Vorsitzende des Vereins war Wilhelm Müller – Altbürgermeister und Urgroßvater des derzeitigen Vorsitzenden Bernhard Keller Als Mühlenbesitzer der „Dichmühle“ wurde der „Dichmüller“ 1859 in Oberachern geboren. 1909 sprach ihm die Einwohnerschaft das Vertrauen aus und wählte ihm zum Bürgermeister. Während seiner Amtszeit bis 1928 erhielt die Gemeinde ihren ersten Kindergarten 1909/1910, der Kirchplatz wurde nach dem Kirchenneubau gestaltet (1909) und 1912 Turnverein und Feuerwehr gegründet. Angesichts dieser großen Verdienste in schwierigen Zeiten (1. Weltkrieg, Inflation) ernannte ihn die Gemeinde Oberachern 1933 zum Ehrenbürger. Wilhelm Müller starb 1944 in Oberachern.
1928 war es Wilhelm Müller, der den damaligen Verkehrs- und Verschönerungsverein gründete. Während seiner Amtszeit konnte vom Verein 1928 die Benz-Hütte errichtet und 1929 der Waldsee angelegt werden, 1933 schließlich der Benz-Brunnen. Über die Zeit nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gibt es keine Aufzeichnungen mehr. In Gedenken an diesen bedeutenden Bürger der Gemeinde wurden die „Dichmüllerstraße“ und der „Dichmüllerplatz“ nach ihm benannt. Und in der „Steinklamm“ an dem vom Beginn der Wolfsschlucht bis zur Lourdes-Grotte verlaufenden „Wilhelm-Müller-Weg“ 1955 vom damaligen Heimat- und Verkehrsverein ein Findling nach ihm benannt und mit einer Inschrift versehen.