HVO-Vorständeweg Kullmannweg

Nach dem Wilhelm-Müller-Weg wurde durch den Heimat- und Verschönerungsverein Oberachern im Oberacherner Gemeindewald der zweite Abschnitt des „Vorständewegs“ an seine bisherigen Vereinsvorsitzenden mit Hinweistafeln versehen: der „Kullmannweg“. Franz Kullmann war der zweite namentlich bekannte HVO-Vorsitzende, denn nur wenige Jahre nach der Vereinsgründung kam die Machtergreifung der Nationalsozialisten und mangels Aufzeichnungen ist gar nicht bekannt, ob bzw. wer der Nachfolger von Wilhelm Müller war.

Der Hauptlehrer a. D. Franz Kullmann war der erste Vorsitzende des Vereins nach seiner Wiedergründung am 7. November 1954 im Gasthaus „Adler“. Sein Geburtshaus stand jedoch nicht im Achertal, sondern der stammte aus dem Nordosten von Baden, und zwar aus Windischbach im Kreis Tauberbischofsheim, wo er am 1. Mai 1889 geboren wurde. Er war ab August 1948 Lehrer und Rektor an der damaligen Oberacherner Volksschule. Seine Amtszeit war sehr kurz, denn er verstarb in Ausübung seines Amts als Vereinsvorsitzender während einer Vorstandssitzung am 6. November 1956 – fast auf den Tag genau nach der Wiedergründung zwei Jahre zuvor.

Trotzdem hat er doch ein paar Spuren in der Vereinsgeschichte und im Ort hinterlassen. So war er maßgeblich an der Schaffung des „Wilhelm-Müller-Gedenksteins“ in der Steinklamm 1955 verantwortlich und trug durch die vielen Anträge zur Ortsverschönerung an die Gemeindeverwaltung maßgeblich zur Weiterentwicklung Oberacherns bei. Als bleibende Erinnerung an Franz Kullmann wurde unter seinem Nachfolger Josef Ronecker 1956/1957 in der sogenannten „Wolfsschlucht“ der Kullmannweg mit dem „Franz-Kullmann-Gedenkstein“ und dem „Kullmannbrunnen“ am oberen Ende dieses wild-romantischen Pfads angelegt. Anlässlich des 80jährigen Vereinsjubiläums ersetzte der HVO den bisherigen hölzernen Brunnen vor 14 Jahren durch einen wetterbeständigeren aus Sandstein und brachte eine Erinnerungstafel an.